06:10 Es wurde noch sehr spät in der Nacht, 3:00 bis wir den Tag beendeten, so übernimmt meine Frau allein die Familien-Frühstücksschicht.Mit gründlicher Lektüre der Rhein-Zeitung eröffne ich den Tag: Ich freue mich über die gut reproduzierte Anzeige zur Begleitung der Postwurf-Postkarte vom gestrigen Tag mit der Mobilisierung für das Unterstützertreff am kommenden Samstag um 11 bis 13 Uhr im Cafe Hahn im Koblenzer Ortsteil Güls.
Dann mache ich mich auf  zum 3,5 km Wasserwerksrunde-Joggingweg, danach Frühstück, Bearbeitung von Emails und einige Recherchen im Internet. Gerade als ich das Haus verlassen will, kommt der Postbote. Er bringt Rückantworten der gestrigen Postkartenaktion mit viel Unterstützungsangeboten mit.

 09:40 Fahrt nach Urbar, wo ein Interview in Verbindung mit der heutigen 11 Uhr Pressekonferenz der mich unterstützenden Wählerinitiative vereinbart wurde.
Dann geht es zurück nach Koblenz.

11:00 Pressekonferenz zusammen mit der mich unterstützenden Wählerinitiative (WI) in den Räumen der Anwaltskanzlei Eckhard Kunz.  Als Vereinsvorsitzender eröffnet Eckhard Kunz die Pressekonferenz, an der für den Vorstand noch Schatzmeister Alexander Hof und Schriftführer Wolf Lechner und von den WI-Mitgliedern  SPD-Chef Christian Altmaier und FBG-Chef Manfred Gniffke anwesend sind.
 Eckhard Kunz verweist auf die schwierige Situation im neu gewählten Koblenzer Stadtrat mit sieben Parteien. Er vertritt die Auffassung, dass der unabhängige OB-Kandidat Hofmann-Göttig genau der richtige Mann für eine solche Situation sei und bittet mich um die Einschätzung und Ausblick durch Vorstellung meiner Absichten. 
Sinngemäß führe ich unter anderem Folgendes aus:

Diesem Statement schließt sich eine muntere Fragerunde an.
Die Notwendigkeit meiner Kandidatur als unabhängiger Bewerber ist um so mehr zu bekräftigen, so bin ich überzeugt, weil bei diesem Wahlausgang ohne dominierende Partei, ohne greifbare Koalitionen der Gefahr entgegengetreten werden muss, dass sich die Parteien im Rat gegenseitig blockieren. Es bedarf eines Moderators, der ein Profi, ein Experte im politischen Geschäft ist. Gesucht wird ein „Brückenbauer“. Ich bringe in Erinnerung, dass ich zwischenzeitlich seit 35 Jahren hauptberuflich in der politischen Verwaltung arbeite, davon 25 Jahre als ?eamter (Ministerialrat in Hessen; Ministerialdirigent im Saarland und nun seit 18 Jahren als Staatssekretär in Rheinland-Pfalz). Insbesondere als Staatssekretär habe ich vorgeführt und führe vor, dass ich erfolgreich eine Verwaltung führen kann. Das Amt des Oberbürgermeisters verlangt aber mehr als nur die Führung der Verwaltung. Auch der neue Stadtrat muss geleitet, geführt werden, und zwar seit Sonntag mit sieben Parteien. Darüber hinaus muss der Oberbürgermeister in der Lage sein, Sachbündnisse zu stiften.
Diese Aufgabe ist leichter zu bewältigen, wenn der OB nicht nur für eine Partei antritt, sondern als unabhängiger Bewerber von mindestens 230 Koblenzer Wahlberechtigten vorgeschlagen wird. Deshalb laufe das „Projekt 230“ unverändert weiter, so führe ich aus, bis zur Abgabe der gesammelten Unterschriften am 31. Juli in diesem Jahr. Ich erinnere daran, dass das Projekt „unabhängiger Bewerber“ keinesfalls mit der Gründung der Wählerinitiative begonnen habe, sondern bereits am Tage der Aufforderung zur Kandidatur durch den Vorstand der Koblenzer SPD deutlich heraus gestellt wurde (vgl. mein Interview mit TV-Mittelrhein vom 11.3.2009 auf dieser Homepage/Medien). Die Wählerinitiative zähle aktuell 57 Mitglieder aus allen sozialen Schichten der Bevölkerung unterschiedlicher politischer Grundorientierungen.
Auf die Möglichkeit zum Beitritt zur Wählerinitiative beim Unterstützertreff am kommenden Samstag  13. Juni 11-13 Uhr im Gülser Café Hahn verweise ich. Dort werde meine Kandidaten-Kampagne eröffnet. Dort würde ich auch sagen, w a s  ich w i e  vorhabe.
Dass ich unmittelbar nach meiner Nominierung ein Gesprächsangebot allen, im Rat seinerzeit vertretenen Parteien, auch der BIZ unterbreitet habe, rufe ich in Erinnerung.  Manfred Gniffke habe die Unterstützung seitens der FBG zugesichert, bei der Fraktion „BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN“ habe ich mich vorgestellt. Im Folgenden gehe ich auf meinen  Brief vom Vortag  (9. Juni) an alle 56 Mitglieder des neuen Stadtrates ein, mit dem ich mein Gesprächsangebot an alle Parteien bekräftige.
Ein weiteres Element meiner Ausführungen ist, dass ich ins Gedächtnis rufe, vor den Wahlen versprochen zu haben, im Kommunalwahlkampf keine Parteinahme zu betreiben, um mein breites politisches Bündnisangebot, auch in der Wählerinitiative,  nicht zu gefährden. Ich betone, dass ich Wort gehalten habe. In den letzten Wochen habe ich die Zeit genutzt, zahlreiche Termine in Koblenz zu initiieren, vor allem Firmenbesuche. Meine Aktivitäten sind täglich auf der Homepage in Form der Tagebücher dokumentiert.
„So kann jeder und jede nachvollziehen, wie ich meinen Beruf ausübe und wie ich meine Kandidatur betreibe. Das ist  zwar mutig, weil so etwas von Böswilligen gegen mich ausgeschlachtet werden kann, aber es gehört eben zum Risiko für den Mut zur Transparenz“.
Auch in den nächsten Wochen werde ich jede Einladung zu Terminen in Koblenz annehmen,  die mit meinen beruflichen Pflichten vereinbar sind., betone ich.
Abschließend erinnere ich daran, dass für mich Koblenz seit den 18 Jahren meiner Tätigkeit als Staatssekretär ein wichtiger Arbeitsort sei und nun, in den letzten zehn Jahren erst recht, seitdem Koblenz als Familienwohnsitz mein Lebensmittelpunkt geworden sei.
„Ich habe „Ja“ gesagt zu Koblenz, mit Haut und Haaren. Dieser Stadt als erster Bürger zu dienen, wäre die Krönung meiner bisherigen beruflichen Herausforderungen“.
Nach der Pressekonferenz treffen sich noch einige Vertreter der Wählerinitiative zu einer kleinen Nachbesprechung.

12:30 Fahrt nach Mainz, unterwegs bearbeite ich Terminakten, berufliche Emails und führe einige Telefonate.

13:30 Ministeriumsbüro, Mainz. Ich habe mich um 30 Minuten zu meiner Gesprächsrunde mit drei Kommunalpolitikern/-politikerinnen aus Wachenheim verspätet, darunter der Bad Dürkheimer Landrätin Sabine Röhl. An dem Gespräch nimmt auch der Vorsitzende des Kulturpolitischen Ausschusses des Landtages Manfred Geis teil. Es geht um die Finanzierung einer kirchlichen Denkmalschutz-Investition in Wachenheim. Als Generalsekretär der Kulturstiftung habe ich den Auftrag, mit dem Landkreis und der Verbandsgemeinde dahingehend zu verhandeln, dass sie sich materiell an der Maßnahme beteiligen. Die Kulturstiftung wird dann die Restfinanzierung sicherstellen. Die Verhandlungen werden zügig zu einem positiven Abschluss gebracht werden, über den alle zufrieden sind. Da das alles recht zügig ging, bin ich wieder im Zeitplan. 

14:00 Teilnahme an der Sitzung des Arbeitskreises für Wissenschaft und Kultur der SPD-Landtagsfraktion. Es geht unter anderem um die Vorbereitung der nächsten Sitzung unseres Landtagsausschusses. Dort bin ich vor allem wegen des Vollzugs des neuen Denkmalrechts gefordert.

15:30 Zurück im Büro, bearbeite ich Ministeriumsakten, zahlreiche Emails, führe einige Telefonate und habe einige Rücksprachen mit Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen des Ministeriums.
Vor allem aber muss ich alle Akten bearbeiten und erledigen, weil morgen  Feiertag ist und ich am Freitag Termine habe, die mich nicht nach Mainz bringen, die Akten aber wieder zügig in den Geschäftsgang zurück müssen.
18:00 Fahrt nach Koblenz-Rübenach, unterwegs beginne ich mit der Arbeit an diesem Tagebuch.

19:00 Besuch bei der Vorsitzenden der SPD-Stadtratsfraktion Marion Lipinski-Naumann und ihrem Mann Fritz Naumann. Seit einiger Zeit sitzen sie mit einigen Mitgliedern der alten und der neuen SPD-Stadtratsfraktion zusammen. Es ist Gelegenheit zu einigen Hintergrundgesprächen bei Gulaschsuppe und Rotwein. Die Stimmung ist freundlich. Mir ist klar: Auf die uneingeschränkte Unterstützung der SPD-Fraktion bei meiner unabhängigen Kandidatur kann ich bauen.

20:45 Zurück Zuhause geht es ins häusliche Arbeitszimmer. Ich verfolge die aktuelle Sendung von TV-Mittelrhein mit einem informativen Bericht über die heutige, morgendliche Pressekonferenz, vervollständige dieses Tagebuch, recherchiere im Internet und bearbeite berufliche und private Emails.

23:35 Die Arbeit ist geschafft, Feierabend.

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