Symbol Wochenbericht  Mit Fotos

Montag 7. Dezember
Mit meinem Uni-Seminar zur „Kulturellen Bildung“ gibt es heute eine Exkursion in das Stadttheater Koblenz. Intendanten Markus Dietze führt uns hinter die Theaterkulissen und steht zur Diskussion bereit. 18 Studenten der Uni Koblenz-Landau (Institut für Soziologie, Koblenz) beteiligen sich an der Exkursion.
Ab heute nimmt mein Praktikant Perry Golly seine Arbeit auf. Er wird mir in der Vorbereitungsphase auf das künftige OB-Amt in Koblenz helfen. Dabei kommen ihm seine Ausbildung als studierter Politologe und seine ministerialen Erfahrungen als Referent bei Staatsministerin Malu Dreyer zu Gute.
In Mainz beginnt ein neunstündiger „Mainzer Arbeitstag“, ohne dass ich eine Minute im Büro im Ministerium bin. Gleichwohl bin ich praktisch ständig über meinen Laptop Online mit meinem Arbeits-PC im Ministerium erreichbar. Akten werden zudem ausgetauscht.


Die Kulturabteilung des Ministeriums trifft sich zu einem „Nikolausessen“, bei dem ich nicht fehlen darf. Es bietet sich so besser die Gelegenheit zu Gesprächen außerhalb des üblichen Zeitdrucks im Ministerium und ich spüre die gute Atmosphäre, für die vor allem Kulturabteilungsleiterin Heidi Schumacher verantwortlich ist.
Am Nachmittag leite ich die Vorstandssitzung der Landesstiftung Villa Musica. Die künstlerische Leitung, Dirigent Prof. Klaus Arp und Pianist Prof. Kalle Randalu, berichten aus ihrer Arbeit und  stimmen mit dem Geschäftsführer der Schloss Engers Betriebs GmbH Arno Gattschau die Schnittstellen der Arbeit zwischen ideellem Zweck der Stiftung und kommerziellem Erfolg der GmbH ab. Wir sind alltäglich aufeinander angewiesen. Beide Bereiche der Arbeit laufen sehr gut.
Anschließend tagen wir gemeinsam mit dem Vorstand der Freunde der Villa Musica e.V. weiter. Den Verein habe ich (Mitgliedsnummer 001) vor über zehn Jahren gegründet und auch in Nachfolge von Prinz Godehard von Hohenzollern geleitet, bis ihn vor Jahren Barbara Harnischfeger übernommen hat und sehr erfolgreich führt. Bald 650 Mitglieder zählt der Freundeskreis und ist damit für unsere „Elite“-Kammermusik-Stiftung eine gute Möglichkeit für die  „Breitenarbeit“. Wir treffen einige Verabredungen für die künftige Zusammenarbeit.
Der Tag klingt mit einem, in unregelmäßigen Abständen verabredeten, mehrstündigen Treffen mit Ministerpräsident Kurt Beck und einigen Minister- und Staatssekretärs-Kollegen aus. Solche Gespräche sind vertraulich.

Dienstag  8. Dezember
Der Arbeitstag beginnt in Mainz mit den Routinerücksprachen im Ministerium:
Presse, Kulturstiftung, Kultursommer, ein Beratungsgespräch mit einer Mainzer Kulturinitiative zur dauerhaften Finanzierung durch das Land.
Mittags geht es ab zum Arp Museum Bahnhof Rolandseck, Vorstandssitzung. Der Generaldirektor der Generaldirektion Kulturelles Erbe Thomas Metz begleitet mich.
Im Vorstand erledigen wir ein strammes  Arbeitspensum.
Für den Abend habe ich in Koblenz eine Einladung des Stadtjugendrings Koblenz zu einem Kennenlernen Termin angenommen.

Mittwoch 9. Dezember
Eine gute Nachricht erwartet mich im Krankenhaus: Meine Mutter wird am Freitag in die Kurzzeitpflege entlassen.
Mittags treffe ich mich als Generalsekretär der Kulturstiftung des Landes Rheinland-Pfalz mit Landrat Günter Kern (Rhein-Lahn-Kreis) in Bacharach und verhandele mit ihm über die Zukunft des von einem kommunalen Zweckverband und uns gemeinsam betriebenen Künstlerhauses Schloss Balmoral in Bad Ems. Weitere Gespräche müssen im Januar fortgeführt werden.
Anschließend nehme ich an der Sitzung des gegenwärtig von Landrat Bertram Fleck (Rhein-Hunsrück-Kreis) geleiteten Zweckverbandes Welterbe Oberes Mittelrheintal teil. Dem Zweckverband gehören neben dem Land Rheinland-Pfalz, das ich als Regierungsbeauftragter für die UNESCO-Welterbestätten vertrete, 60 Kommunen zwischen Bingen/Rüdesheim und Koblenz an. In meinem Grußwort betone ich den Wert des Festivals Mittelrhein Musik Momente, das ab 1.2.2010 unter der künstlerischen Leitung des neuen Intendanten der Rheinischen Philharmonie Frank Lefers stehen wird. Ich nehme zum, für uns so erfolgreichen 150 Millionen-Programm der Bundesregierung zur Förderung der Welterbestätten Stellung, weil die Landesregierung die Förderung des Bundes verdoppelt und berichte über den aktuellen Sachstand zum Thema Mittelrheinbrücke. Zum Abschluss bekräftige ich, dass ich vor zehn Jahren die Verantwortung für das Anerkennungsverfahren des Mittelrheins zum Welterbe übernommen habe und auch als OB der Stadt Koblenz dem Mittelrheinprojekt in besonderer Weise verbunden bleiben werde.
Am Spätnachmittag fahre ich nach Mainz, um wenigstens kurz an der laufenden Plenarsitzung des Rheinland-Pfälzischen Landtags teilzunehmen, eine Rücksprache mit meiner Ministerin Doris Ahnen wahrzunehmen und anschließend mit Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen des Ministeriums sprechen zu können.

Donnerstag 10. Dezember
Diese Berlin-Termine sind lästig: Morgens um 5.15 Uhr raus, um für ein paar Stunden in Berlin zu arbeiten, dann wieder langes Warten am Flughafen, um am Abend ziemlich groggy wieder Zuhause zu sein.
Heute ist es ganz besonders: Start morgens um 6.00 Uhr in Koblenz und normale Ankunft kurz nach 7.00 Uhr in Frankfurt. Dann beginnt das große Warten. Es ist die Rede von einer zehnminütigen Verspätung. Bis die Maschine losrollt wird es eine volle Stunde, weil das Wetter den ersten Flug der Maschine behindert habe, so erklärt „Air Berlin“. Am Rollfeld angekommen, wird uns plötzlich mitgeteilt, man müsse wieder zurück fahren an die Start-Position. Der Check habe ergeben, sie müssten 1.000 Liter Benzin nachtanken! Das habe ich noch nie erlebt und auch kein anderer Fluggast, dem ich die Geschichte erzähle. In Berlin-Tegel schließlich angekommen, geht das Warten weiter auf ein Taxi. Ich komme schließlich mit 40 Minuten verspätet um 11.40 Uhr im Bundeskanzleramt an.
Seit 11 Uhr tagt der Stiftungsrat der Bundeskulturstiftung. Es ist eine Ehre, dass ich in dem zwölfköpfigen Bundesgremium als einer der zwei Vertreter der Kultusministerkonferenz die Bundeskulturpolitik mitbestimmen darf. Den Vorsitz führt der Staatsminister für Kultur und Medien im Bundeskanzleramt Bernd Neumann (CDU). Dem kleinen Gremium gehören Persönlichkeiten wie Bundestags-Präsident Norbert Lammert (CDU) und sein Stellvertreter Wolfgang Thierse (SPD) an. Auf der Tagesordnung der knapp vierstündigen Sitzung stehen viele, sehr grundsätzliche Fördervorhaben der Bundeskulturstiftung. Im Mittelpunkt stehen heute Fragen der Förderung der kulturellen Bildung im Jugendbereich und des Tanzes als eine künstlerische Ausdrucksform. Die Bundeskulturstiftung verfügt jährlich über zweistellige Millionen-Fördermittel. Ich bin nicht nur Mitglied in diesem Stiftungsrat, sondern auch in der Bundesstiftung Preußischer Kulturbesitz, in der Kulturstiftung der Länder, im Kuratorium „Haus der Geschichte“ in Bonn und im Deutschen Museum in München. Durch die vielen Bundesfunktionen gewinnt die Stimme an Gewicht, wenngleich ich in der Vergangenheit stets die landespolitischen Termine mit Priorität vor die bundespolitischen Termine gesetzt habe. Dennoch hat sich ein vertrauensvolles Arbeitsverhältnis, insbesondere zu Staatsminister Neumann ergeben, dass sich bei den Verhandlungen über die institutionelle Förderung des Bundes für das Hambacher Schloss positiv bemerkbar gemacht hat. Die nächste Sitzung ist erst wieder im Sommer 2010. So werde ich heute in der Sitzung sehr freundlich von Minister Neumann verabschiedet. Er würdigt dabei meine langjährige Erfahrung nach 19 Jahren Kultus-Staatssekretär, meine „stets konstruktive Haltung“ und gratuliert mir in aller Form zu dem bemerkenswerten Wahlsieg in Koblenz. Ich nehme mir vor, ihn zur BuGa nach Koblenz einzuladen.
Wenigstens verläuft die Rückreise über Flughafen Köln/Bonn störungsfrei. Frische Akten und zahlreiche Emails wollen erledigt werden.

Freitag 11. Dezember
Der Tag beginnt mit dem routinemäßigen Treffen mit OB Dr. Schulte-Wissermann. Wir besprechen vor allem Termine und Personalangelegenheiten. Der amtierende OB gibt sich große Mühe, mir in der Vorbereitungsphase zu helfen, so dass der Übergang am 30. April so bruchlos wie möglich klappt. Dafür bin ich ihm sehr dankbar. Die Gespräche sind sehr vertrauensvoll.
Als ich endlich nach Mainz aufbrechen kann, bin ich spät dran, kann aber wenigstens noch kurz am Landtagsplenum teilnehmen.
Im Ministerium warten Rücksprachen, Emails, eilige Akten. Ministerin Doris Ahnen bestätigt mir, dass Ministerpräsident Kurt Beck mich im kleinen Kreis am 29. April 2010 aus der Landesregierung entlassen werde, damit ich am Folgetag vom amtierenden OB Dr. Schulte-Wissermann in mein neues Amt in Koblenz eingeführt werden kann. Die Verabschiedung im Ministerium wird am 27. April 2010 erfolgen.
Relativ früh geht es zurück nach Koblenz, damit ich am Abend noch ein paar Dinge für meine Mutter richten kann. Denn das bevorstehende Wochenende lässt beruflich nicht allzu viel Luft für private Angelegenheiten. Das ist sowieso ein großes Problem, wenn man täglich verplant ist und an Wochenenden auch Termine anstehen. Alles läuft rund. Aber wehe, es geschieht etwas Privates, Ungeplantes, um das man sich kümmern muss. Das wirft den Kalender und die persönliche Terminzuverlässigkeit durcheinander und versetzt einen in Stress. Gut nur, dass dies jeder kennt aus seinem eigenen Umfeld und es zumeist verstanden wird, wenn man es offen ausspricht.

Samstag 12. Dezember
Über Mittag geht es auf die Festung Ehrenbreitstein. MarlisWeiß, die ehemalige, langjährige Assistentin des amtierenden Oberbürgermeisters Schulte-Wissermann feiert ihren 60. Geburtstag. Auch wenn sie inzwischen in Osterspai wohnt, ist sie doch eine echte Ehrenbreitsteinerin, zumal Präsidentin des Karnevalsverein Dähler Bornskrug. Entsprechend launig verläuft die Feier, bei der sich auch Prinz und Confluentia sehen lassen. Auch wenn die „erfahrene Ratshausfrau“ Marlis Weiß nicht mehr im Rathaus ist, werde ich ihren Ratschlag zu schätzen wissen.
Am Abend haben wir einen Termin auf dem Oberwerth: das erste Adventskonzert auf dem Händelplatz. Posaunenchor aus Pfaffendorf, Glühwein und Würstchen, Nikolaus-Bescherung für die Kinder und jede Menge fröhliche Unterhaltung. Nach dem ersten Sommer-Stadtteilfest in diesem Jahr ist nun das zweite, gesellige Event in unserem Heimatstadtteil. Dafür danken wir Oberwerther mit großem Zuspruch den beiden organisierenden Familien Koch und Heinrich. Schon jetzt merken wir vor: Am 20. August 2010 wird das zweite Stadtteilfest gefeiert.
Wir beschließen den Abend mit einem freundschaftlichen Besuch in unserer Nachbarschaft, denn Nachbarschaftskontakte sind uns sehr wichtig.

Sonntag 13. Dezember
Morgens geht es nach Remagen-Rolandseck ins Arp Museum. Dort wird eine neue Skulpturenausstellung eröffnet. Ich halte auf den bedeutenden rheinland-pfälzischen Künstler Erwin Wortelkamp die Einführungsrede. Anschließend gibt es einen Rundgang mit dem Künstler. Es ist viel Betrieb im Museum mit gut 200 Interessierten. Das Museum ist immer ein Besuch wert, bei gutem Wetter ganz besonders wegen der wunderbaren Landschaftsanbindung und Sichtachsen.
Der letzte Termin heute ist in der Citykirche auf dem Koblenzer Jesuitenplatz: ökumenischer Gottesdienst sämtlicher Pfadfinderorganisationen. Sie haben über Wien das Kerzenlicht aus Bethlehem besorgt und geben es nun als Zeichen des Friedens an uns weiter, um es bis Weihnachten brennen zu lassen. Eine schöne Geste – überall in Deutschland, in Europa und auf anderen Kontinenten.

Fotos der Woche

JoHo im Gespräch mit dem Vorstand des Stadtjugendringes

2009-12-08 Arp und KO 018JoHo im Gespräch mit dem Vorstand des Stadtjugendringes

Abschied vom Stiftungsrat der Bundeskulturstiftung

v.l.n.r.: Staatsminister Neumann, Künstlerische Leiterin Völkers, JoHo als KMK-Vertreter
Abschied vom Stiftungsrat der Bundeskulturstiftung2009-12-10 BKS Berlin 002

JoHo leitet Vorstandssitzung Arp Museum Bahnhof Rolandseck

JoHo leitet Vorstandssitzung Arp Museum Bahnhof Rolandseck2009-12-08 Arp und KO 004

Vorstand Zweckverband Welterbe Oberes Mittelrheintal

Vorstand Zweckverband Welterbe Oberes Mittelrheintal2009-12-09 Welterbeverband 003

Tagung des Zweckverbandes Welterbe Oberes Mittelhreintal in Bacharach

Tagung des Zweckverbandes Welterbe Oberes Mittelhreintal in Bacharach2009-12-09 Welterbeverband 007

Zwei Bilder:Welterbeausstellung von Fa. Apitz-Art von Michael Apitz

Welterbeausstellung von Apitz-Art-1- 2009-12-09 Welterbeverband 005Welterbeausstellung von Apitz-Art-2-2009-12-09 Welterbeverband 006

Adventsmarkt auf den Händelplatz Oberwerth 2009

Adventsmarkt auf den Händelplatz Oberwerth2009-12-12 KO 012

Sie sorgten für den Nikolaus: Familien Koch und Heinrich

Sie sorgten für den nikolaus Familie Koch und Heinrich2009-12-12 KO 020

Geburtstag Marlis Weiß mit Prinz und Confluentia 2009/2010

Geb. Marlis Weiß mit Prinz und Confluentia2009-12-12 KO 001Geb. Marlis Weiß mit Prinz und Confluentia2

JoHo mit Erwin Wortelkamp im Arp Museum und bei seiner Begrüßungsrede

JoHo mit Erwin Wortelkamp im Arep Museum2009-12-13 Arp, KO 027Arp Museum2009-12-13 Arp, KO 019

3. Advent in der Citykirche mit dem Friedenslicht aus Bethlehem

3. Advent in der Citykirche2009-12-13 Arp, KO 031Licht aus Betlehlm in der Citykirche2009-12-13 Arp, KO 029

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