10 Nov.
Hofmann-Göttig zur Verabschiedung von Superintendent Dr. Dröge: Grußwort-Auszug
Posted in Reden/audio u. print JoHo by joho Keine KommentareZur Koblenzer Verabschiedung des Superintendenten Dr. Markus Dröge am Sonntag 08. November 2009 in der Florinskirche:
Auszug aus dem Grußwort von Staatssekretär Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig, Mitglied im Kuratorium der Stiftung Florinskirche, designierter Koblenzer Oberbürgermeister (zum 1. Mai 2010):
„Mit 14 Jahren bin ich aus der evangelischen Kirche ausgetreten. Während des Konfirmanden-Unterrichts:
Das Auswendiglernen von Kirchenliedern ging mir gegen den Strich.
Vor drei Jahren, als seinerzeit 55-jähriger, ist das “verlorene Schaf“ wieder zurück gekommen. Hier in Koblenz. Dafür verantwortlich sind zwei große Persönlichkeiten der evangelischen Kirche in Koblenz: Pfarrer Hermes und Superintendent Dr. Dröge. Sie waren Konkurrenten um die Position des Superintendenten. Sie waren und sind große Persönlichkeiten dieser Kirche. Beide verlassen Koblenz. Sie sind ein schmerzlicher Verlust. Ihretwegen bin ich zurück gekommen in unsere Kirche. Ich werde bleiben.
Ich bin zurück gekehrt, weil man nicht nur nehmen kann, sondern auch geben muss.
Und wir alle nehmen die Dienstleistungen unserer Kirche dankbar entgegen:
Die Betreuung der älteren Menschen, der Kranken, der Sterbenden und ihrer Angehörigen und Freunde.
Der tägliche Kampf, das Ringen um unsere Jugend.
Die Seel-Sorge im besten Sinne des Wortes.
Die Gedenkgottesdienste, nicht nur zum Heiligen Abend.
Die geistige Tiefe im Gespräch und menschliche Zuverlässigkeit.
Vielfältige andere soziale Dienste an den Menschen, national und international.
Das alles gibt uns unsere Kirche in Koblenz.
Ja, wir können etwas zurückgeben.
Respekt vor diesen Kirchendienern.
Und Bereitschaft, dafür unseren Obolus zu bezahlen, ohne den die Kirche nun einmal ihre Arbeit nicht leisten kann.
Markus Dröge hat es uns leicht gemacht, uns zu dieser Kirche zu bekennen. Mit Gradlinigkeit, Geist, Zuverlässigkeit und Engagement. Die Berliner und Brandenburger haben eine gute Wahl getroffen. Sie können sich auf ihn freuen.
Übrigens: In den letzten Tagen bin ich mit unserer Evangelischen Kirche besonders im Reinen. Ich finde es großartig, dass eine so charismatische Persönlichkeit wie Margot Käßmann unsere bundesweite Kirchenführerin wird. Das wird weitere „verlorene Schäfchen“ zurück holen. Das ist gut, damit die Kirche uns weiterhin geben kann.
So sagen wir also heute: Danke. Danke für die gemeinsame Zeit. Auch wenn uns Entfernungen trennen: Wir bleiben zusammen, wir gehören zusammen, Danke.“
Im Namen des Stiftungsrats Florinskirche, Vorsitzender Dr. Raimund Bardua, übergibt Hofmann-Göttig eine Orgelpfeife als Abschiedsgeschenk.
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