08:15 Aufstehen, Frühstück
10:00 Meine Frau und ich nehmen an der SPD-Informationsschifffahrt zur
Bundesgartenschau teil. Talkrunden, viele Einzelgespräche.
Das Schiff fährt zwischen Oberwerth und Neuendorf mit Moselabstecher auf
dem Rhein mehrmals rauf und runter. Wie wunderschön liegt dort unsere
Stadt mit viel Baumblüten und sattem Grün. Rheinbaustellen und Gerüste
weisen auf die Emsigkeit hin, mit der überall schon begonnen wird,
unsere Stadt schön zu machen für die Bundesgartenschau 2011. Die Geduld,
die uns Bürgerinnen und Bürgern abverlangt wird durch unbequeme, ständig
wechselnde Baustellenorte, wird reich belohnt werden, wenn alles fertig
ist.
Es ist ein wirklich schöner Termin bei strahlendem Früh-Sommerwetter.
13:00 Spargelessen mit meiner Mutter auf der Insel Niederwerth und
anschließend eine kleine Führung durch die Sendeanstalt von
TV-Mittelrhein in Urbar. Es sind Viele vom Sender bei der Sonntagsarbeit
und es imponiert, mit wie viel guter Laune und Freundlichkeit das
geschieht.
15:45 Zurück zu Hause lese ich Agenturmeldungen, wonach CDU-Landeschef
Christian Baldauf am gestrigen Samstag auf einer Organisationskonferenz
seiner Partei heftige Angriffe gegen mich gestartet habe. Das
Online-Portal des Trierer Volksfreund schreibt:
„Baldauf wetterte auch gegen Kulturstaatssekretär Joachim
Hofmann-Göttig, der als unabhängiger Bewerber in Koblenz
Oberbürgermeister werden will. Hofmann-Göttig sei “ein waschechter
Sozi“, verleugne aber seine eigene Partei. „Das ist schäbiges taktisches
Kalkül, das ist unglaubwürdig, das ist Etikettenschwindel“ rief
Baldauf.“
Das ist schon erstaunlich. In jeder Erklärung meinerseits zur Kandidatur
habe ich meine 40jährige Mitgliedschaft in der SPD betont. Von
„verleugnen“ kann überhaupt keine Rede sein.
Es geht um etwas völlig anderes: Bei der Direktwahl zum
Oberbürgermeister stehen nicht Parteien im Wettbewerb, sondern
Persönlichkeiten. Deshalb verzichte ich darauf, mich von einer Partei
aufstellen zu lassen, sondern sammle mindestens 230 Unterschriften von
Wahlberechtigten in Koblenz. Damit gebe ich Bürgerinnen und Bürgern die
Chance, an meiner Bewerbung teilzuhaben, unabhängig davon, welche Partei
sie bei Parteiwahlen sonst üblicherweise wählen. Dabei hilft mir eine
Wählerinitiative: „Wählervereinigung für Koblenz – Joachim
Hofmann-Göttig zum Oberbürgermeister“. In dieser Wählerinitiative wirken
Persönlichkeiten mit, die einen Namen haben in allen Koblenzer Parteien:
Christian Altmaier (SPD), Karl-Jürgen Wilbert (CDU), Manfred Gniffke
(Freie Bürgergruppe), Rudolf Schwerin (FDP), Detlef Knopp (Bündnis
90/Die Grünen). Zu den Erstunterzeichnern der Wählerinitiative gehören
führende Gewerkschafter, Selbstständige und Unternehmer, Ärzte und
Rechtsanwälte. Ein Spiegel des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen
Lebens von Koblenz, die Wählerinitiative bekommt immer mehr Mitglieder.
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt haben die Fraktionen von SPD und FBG
beschlossen, mich zu unterstützen.
Ich habe mich an alle Fraktionen gewandt, auch an die CDU, auch an die
Bürgerinitiative Zentralplatz und angeboten, mich zum Gespräch in die
Parteigremien einzuladen. Ich komme. Denn ich will Oberbürgermeister
aller Koblenzerinnen und Koblenzer werden. Viele meiner
Unterstützer/-innen für die OB-Kandidatur wählen bei Europa-,
Bundestags- und Landtagswahlen CDU. Ich verstehe schon, dass sich Herr
Baldauf darüber ärgert, dass ich als bekennender Sozialdemokrat als
„unabhängiger Bewerber“ kandidiere und dabei soviel Unterstützung aus
allen Kreisen der Bevölkerung bekomme.
Muss aber in dieser Lage der gegnerische Kandidat herabgewürdigt werden?
Die Bevölkerung ist diese Art von Parteiengezänk überdrüssig, so sagen
es mir viele Menschen. Sie will sich mit den Kandidaten, mit ihrem
Können beschäftigen und den dann wählen, den sie für den besten für
Koblenz hält, der ihr Vertrauen hat, der glaubwürdig ist.
Ich habe meinen Weg gewählt: Ich biete mit dieser Internetplattform, mit
dem Gästebuch zur Kommunikation, mit dem Tagebuch an, mich besser kennen
zu lernen, mich zu begleiten über die vielen Gespräche mit
Koblenzerinnen und Koblenzer hinaus.
Die ziemlich rasch steigenden Zahlen der Nutzung zeigen und ich freue
mich darüber: Das Angebot wird angenommen.
Warum können einige aus der CDU nicht begreifen, dass die Bürgerinnen
und Bürger sich selbst ein Bild machen möchten…
17:30 Wir gehen Tennis spielen in unserem Heimatclub TC Oberwerth. Beim
anschließenden „Radler“ werde ich viel angesprochen auf die Kandidatur,
spontan drucken Tennisfreundinnen und –freunde die
230er-Unterstützerliste aus dem Internet aus. Viele unterschreiben, auch
viele, die sonst CDU wählen…
20:30 Computerarbeit, ich schreibe mein Tagebuch, beantworte E-Mails,
verfolge TV-Mittelrhein mit einem Bericht über die Schifffahrt zur BuGa
vom Morgen und bereite die Termine für morgen vor.
23:45 Feierabend.
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