Montag 11. April
Eine Woche beginnt, die mit Sicherheit Stadtgeschichte schreibt. Der Montag ist allerdings noch Routine mit der Stadtvorstandssitzung. Wir beschäftigen uns besonders mit der verfahrenen Lage nach der Ablehnung unseres Haushaltsentwurfs im Stadtrat.
Mittags stelle ich in einer Pressekonferenz meinen ersten ganzjährigen Petitionsbericht vor. Er weist über 700 Eingaben auf und macht deutlich, wie ich mit Bürgerbegehren umgehe: Jede Eingabe wird fachlich verfolgt. Sodann stellen wir die neue zentrale Stadtverwaltungsnummer 115 vor, mit der künftig allen Bürgern und Bürgerinnen telefonisch geholfen werden soll.


Im Ältestenrat steht auch das Haushaltsproblem im Vordergrund.
Am Abend halte ich einen Vortrag bei den Lions zum Thema „Weltkulturerbe Top oder Flop?“. Natürlich liefere ich eine Beweisführung, dass sich das Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal für uns in Koblenz und am Mittelrhein ausgezahlt hat. Dem Vortrag schließt sich eine tiefgehende Diskussion an. Ich gehe immer gern zu den Lions.

Dienstag 12. April
Nach der Planungsrunde stehe ich wie üblich in der Radio-Bürgersprechstunde von Antenne Koblenz 98,0 Rede und Antwort.
Anschließend treffe ich den Landtagsabgeordneten David Langner zum Gespräch im Rathaus.
In Ehrenbreitstein eröffne ich den neu hergerichteten Kapuzinerplatz. Es ist einfach toll, wie sich dieser Stadtteil entwickelt hat. Dann beginnt der Reigen der BUGA Termine: Wir eröffnen den Schrägaufzug zur Festung, ein besonders für die Erschließung der neuen Jugendherberge besonders wichtiges Projekt.
Am Nachmittag bedanke ich mich bei der PSD Bank für das großzügige Sponsoring in den Kaiserin Augusta Anlagen mit gut ausgestalteten Parkbänken.
Dann geht es weiter in die Sporthalle Oberwerth, wo ich die Aufsichtsrats- und Gesellschafterversammlung der Sporthallen GmbH leite.
Am Abend leite ich den Stadtrats-Arbeitskreis Energie. KEVAG und EVM präsentieren uns heute ihre bisherigen Anstrengungen zum Thema Klimaschutz und geben einen Ausblick auf die Zukunft. Das ist eine sehr gute Entwicklung, die wir da begleiten können.

Mittwoch 13. April
Nach Presserunde und einem internen Gespräch mit einem Stadtratsmitglied empfange ich die Kommunalbau Rheinland-Pfalz zu einem Kennenlerngespräch.
Anschließend führe ich mit TuS-Präsident Prof. Hecker ein gutes, vertrauensvolles Vier Augen Gespräch.
Mittags treffe ich mich mit der ECE-Geschäftsführerin Steppeler, um unser gemeinsames Zentralplatz Projekt weiter zu besprechen.
Anschließend stelle ich in einer Pressekonferenz zusammen mit Kultur-Abteilungsleiterin im Kulturministerium Heidi Schumacher die Eröffnungsveranstaltung des Rheinland-Pfälzischen Kultursommers „Natürlich Kultur“ am 6. und 7. Mai 2011 in Koblenz vor.
Dann geht es zur Zertifikatsverleihung der neuen BUGA-Führer und zurück ins Rathaus, wo
ich meine allgemeine Rathaus-Bürgersprechstunde abhalte
Der Tag wird mit der zweiten Bürgerinformationsveranstaltung im Rathaus zum Thema Zentralplatz, in die ich einführe abgerundet. Die Info-Veranstaltung, zu der rund 200 Bürger/-innen gekommen sind, verläuft informativ und sachlich. Für mich ein besonders wichtiger Punkt: Die Vorstellung des systematischen Finanzcontrollings. Nach dem Motto: Aus den Fehlern beim Schienenhaltepunkt Mitte haben wir gelernt.

Donnerstag 14. April
Nun wird es ernst: Ein Tag vor der BUGA-Eröffnung.
Ich bin heute ungewöhnlich früh raus, um noch einen langen „Inspektionslauf“ an der BUGA-Rheinpromenade zu machen. Persönlich möchte ich mich davon überzeugen, dass alles gut gerichtet ist. Und tatsächlich, kurz nach 6 Uhr morgens werden die letzten Bauzäune abgebaut!
In unserem üblichen BuGa-Jour fixe herrscht heute eine erstaunlich gelöste Stimmung. Wir wissen: Alles ist gerichtet, nur noch Feinschliff ist angesagt. Ich gebe noch einige Interviews und dann geht es zur letzten Vorpremiere: Der Eröffnung unseres neuen Schienenhaltepunkts Koblenz-Stadtmitte. Ich versuche es in einem Bild auszudrücken: Ich benötigte drei Augen. Ein weinendes wegen der Kostenentwicklung. Diesbezüglich versucht mich der Verkehrsabteilungsleiter im Landesministerium wieder aufzurichten. Es würde immer teurer bei den Bahnprojekten. Sie wüssten in Mainz auch nicht warum. Die Spitze hätte man gerade in der Pfalz erlebt. Da sei eine Untertunnelung mit 800.000 Euro geplant gewesen. Am Ende waren es dann 4,5 Millionen Euro. Ironisch bemerkt, ist ja unsere Kostenverdoppelung geradezu ein „Schnäppchen“. Man braucht halt nur immer die richtigen Vergleiche und für die BuGa Nützliches. Und trotzdem gibt es auch zwei lachende Augen als Zugabe. Eines, weil wir ein schönes Bauwerk rechtzeitig zur BUGA fertig bekommen haben. Ein anderes, weil es die Einkaufsstadt Koblenz nachhaltig positiv anbindet an den öffentlichen Nahverkehr.
Sodann geht es zur Berufsfeuerwehr, um den Woiwoden von Oppeln (vergleichbar mit einem Regierungspräsidenten in Polen) zu begrüßen.
Im Schöffenstübchen begrüße ich dann den neu gekürten Koblenzer Stadtfotografen, dem natürlich im BUGA Jahr eine ganz besondere fotografische Aufgabe zukommt.
Am Abend haben wir den Empfang „Gartenbau trifft Schängel“ im neuen Kuppelsaal auf der Festung, wo einige Gärtner für ihre Arbeit prämiert werden.

Freitag 15. April
Ein letzter Inspektionslauf in der Frühe, dann beginnt der BuGa-Eröffnungsmarathon bei herrlichstem Sonnenschein mit einem VIP-Empfang im Schloss: Im Mittelpunkt meiner Begrüßungsrede steht ein herzliches Dankeschön an meinen Amtsvorgänger Dr. Eberhard Schulte-Wissermann. Ohne ihn, so hebe ich hervor, hätte es keine BUGA in Koblenz gegeben. Unter dem Beifall der Ehrengäste nenne ich ihn daher den eigentlichen Vater der BUGA 2011. Zwischenzeitlich trifft der Ministerpräsident ein, der frisch aus Berlin zu uns kommt. Es gibt ein Gruppenfoto vor dem Schloss. Dann gehen wir zur Basilika St. Kastor. Bischof Dr. Ackermann und Präses Schneider halten einen freudvollen ökumenischen Gottesdienst.
Am Ausgang erwarten wir das Eintreffen des Bundespräsidenten, der pünktlich auf die Minute vorfährt. Wir gehen zusammen zum Deutschen Eck und folgen der vom SWR-Fernsehen live übertragenen Eröffnungszeremonie, die unser Koblenzer Thomas Anders sympathisch moderiert. Ich darf dort in einer Fünf-Minuten-Rede die Gäste von nah und fern willkommen heißen. Die Veranstaltung ist kulturell auch sehr schön und deshalb kurzweilig.
Danach geht es mit dem Bundespräsidenten und Ministerpräsidenten durch die Anlagen, wir nehmen die Seilbahn und machen einen Rundgang über den Festungspark, schließlich durch die Festung. Das Ganze hat einen unglaublichen Medienzulauf. Zum Abschluss gibt es einen Imbiss. Dann verabschieden wir den Bundespräsidenten, der uns verspricht, wieder zu kommen mit seiner Frau. Das freut uns natürlich sehr. Auch der Ministerpräsident macht sich auf den Weg. Wir schauen auf einen Sprung bei den Keramikkünstlern aus Höhr-Grenzhausen rein, dann geht es wieder runter zum Blumenhof, wo ich Gastgeber der 100-Jährigenplus bin. Von den gegenwärtig 35 lebenden, mindestens 100-Jährigen in Koblenz waren immerhin 13 fit genug, meiner Einladung zu folgen. Sie und ihre Angehörigen bzw. das Betreuungspersonal bekommen nach dem Empfang eine VIP-Führung durch die BUGA. Nicht wenige fahren sogar noch mit der Seilbahn hoch. Toll. Mit dieser Einladung wollte ich deutlich machen: Die BUGA ist für alle da und Ältere werden nicht ausgegrenzt.
Danach eile ich wieder hoch zum Festungsvorplatz, um an der Eröffnung der Blumenhallen mit zu wirken.
Dann geht es wieder runter ins Schloss. Dort bedanke ich mich bei der Belegschaft von Koblenz Touristik für das Engagement.
Anschließend geht es wieder in den Blumenhof. Dort haben wir den Dankesempfang für die Belegschaft der BUGA GmbH, wo ich mein herzlichstes Dankeschön für die großartige Arbeit von Herzen gern „loswerden“ kann.
Ein wunderbarer Tag geht zu Ende.

Samstag 16. April
Mein erster Tagestermin ist um 9.00 Uhr im Hotel Mercure, um den neuen Hotel-Direktor besser kennen zu lernen, der erst vor wenigen Wochen in Koblenz angefangen hat. Er ist ein Vollprofi, stelle ich mit Zufriedenheit fest und freue mich auf die künftige Zusammenarbeit.
Dann geht es in die Baustelle der Rhein Mosel Halle, wo ich eine kleine Szene für einen Koblenz Benefiz-Spielfilm-Krimi zu gestalten habe. Das geht zügig, so dass ich im Rathaus noch meine Akten erledigen kann.
Der nächste Termin führt mich ins Contel Hotel, um den Fahrlehrerverband Rheinland willkommen zu heißen.
Dann geht es zum Schlossplatz, um die Skateranlage einzuweihen.
Weiter geht es zum Deutschen Eck, wo ich gerade noch rechtzeitig komme, um die ersten 3.000 Sternenmarschierer aus den Stadtteilen begrüßen zu können.
Zwischenzeitlich mache ich ein Interview mit dem SWR-Fernsehen, das anderntags gesendet wird.
Dann begrüßen Manfred Gniffke und ich die zweiten 3.000 Stadtteil-Vertreter/-innen. Die Stimmung ist grandios.
Danach geht zu einer kurzen Lagebesprechung mit den Geschäftsführern der BUGA GmbH Faas und Koblenz Touristik Flöck.
Danach erobere ich noch einige Ecken der BUGA, die ich noch nicht sehen konnte, darunter die spektakuläre Aussichtsplattform auf dem Festungsvorplatz. Dann geht es wieder runter in die Jakobuskapelle, wo ich die Schirmherrschaft für ein Gitarrenkonzert übernommen habe. In meinem Grußwort stelle ich die Partnerschaft mit verschiedenen Kirchen heraus und dass BUGA nicht nur Großveranstaltung bedeutet, sondern auch kleine, nachdenkliche Events möglich sind.
Nach einem erfüllten BUGA-Tag fahre ich mit der Linie 1 nach Hause und stelle fest, dass die meisten Menschen klug genug sind, nicht mit dem Auto in die Innenstadt zu fahren.

Sonntag 17. April
Gleich am Vormittag mache ich mit meinem Roller eine Inspektionsfahrt rund um die BUGA Einlässe und sehe viel Auftrieb.
Am Nachmittag mache ich eine zweite Inspektionsfahrt.
Im Haus Metternich begrüße ich 100 Kinder, die auf Einladung von Welt-Klasse-Fotograf Guido Karp heute Nachmittag Innenstadt und BUGA fotografiert haben. Eine tolle Idee, die wir nächstes Jahr zu einer Ausstellung ummünzen werden.
Am Abend lasse ich mir die einstündige BUGA-Eröffnungsreportage von Judith Kauffmann im SWR-Fernsehen nicht entgehen. Den ganzen Tag lang begleitet das SWR-Radio die BUGA umfassend und positiv.
Zwischendurch meldet sich BuGa-Geschäftsführer Faas mit einer stolzen Bilanzzahl: Am Eröffnungswochenende hatten wir bereits mehr als 55.000 BuGa-Besucherinnen und Besucher. So kann es weiter gehen …

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