Grußwort des Koblenzer Oberbürgermeisters Hofmann-Göttig für die Zeitschrift der jüdischen Gemeinde Koblenz “Neues Leben” anlässlich des Chanukka-Festes (Lichterfest), das am 2. Dezember 2010 beginnt:

Liebe Leserin,
lieber Leser von „Neues Leben“,

viele Religionen kennen Lichterfeste in der Herbst- und Winterzeit. Der Gedanke dahinter oder der Anlass für die Feste mögen sich unterscheiden. Brennende Kerzen und Geschenke aber scheinen das verbindende Element zu sein. Auch Chanukka ist ein solches Lichterfest, überall auf der Erde werden in jüdischen Familien die Chanukka-Tage, das Fest zur Erinnerung an das Lichtwunder im Tempel von Jerusalem, gefeiert. Chanukka ist durch dieses Lichtwunder für alle Jüdinnen und Juden auch ein Symbol für das Wiedererwachen jüdischen Lebens durch die Gründung des Staates Israel vor 62 Jahren.  Daher ist dieses Fest, insbesondere in politisch schwierigen Zeiten, ein Kraftquell nicht nur für die Israelis, sondern für alle Juden in der Welt.

Zeitlich liegen Chanukka und das christliche Weihnachten sehr nahe beieinander und es sind beides Feste, bei denen das Licht als Symbol eine große Rolle spielt. Während in der Chanukka-Woche an jedem Tag eine neue Kerze angezündet wird, bis schließlich acht Lichter strahlen, so wird in der Vorweihnachtszeit im Advent jede Woche eine neue Kerze angezündet, bis es schließlich vier Lichter sind und Weihnachten vor der Tür steht. All diese Lichter erhellen die dunkle Jahreszeit.
Und so, wie die Lichter des Chanukka-Leuchters und die Lichter der Adventszeit hier und überall in Koblenz nebeneinander leuchten, so können sie auch ein Symbol sein für das Miteinander der verschiedenen Religionen und Traditionen hier in unserer Stadt.
In diesem Sinne wünsche ich der Jüdischen Kultusgemeinde Koblenz und allen jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern ein frohes Chanukka-Fest!
Herzlich grüßt Sie
Ihr

Joachim Hofmann-Göttig