Interview des Koblenzer OB Hofmann-Göttig für die Mitarbeiter/-innen der Zeitschrift des Gemeinschaftsklinikums Koblenz-Mayen, Ausgabe 4/2010:

Die Fragen stellte Kerstin Dillmann

Seit l. Mai 2010 ist er Oberbürgermeister der Stadt Koblenz: der 59-jährige Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig. Die Lupenredaktion stellt den seit 1999 in Koblenz wohnenden, ehemaligen Staatssekretär für Kultur im Landesministerium vor.

Frage: Herr Oberbürgermeister, viele Lupenleser kennen Sie bereits. Was aber, wenn nicht? Wie würden Sie sich selbst mit drei Adjektiven beschreiben?
Antwort: Normal, neugierig, zuverlässig.

Frage: Vom Staatssekretär – zuletzt für Kultur im Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz – zum Oberbürgermeister von Koblenz? War das schon immer Ihr Ziel?
Antwort: Ich war 19 Jahre Staatssekretär, da hat man nicht von Anfang an im Blick, einmal Oberbürgermeister zu werden.

Frage: Wenn nein, wie kam es konkret zu diesem beruflichen Wechsel?
Antwort: Als Zugezogener hat man einen anderen Zugang zu seiner neuen Heimatstadt, denn es ist ja eine ganz bewusste Entscheidung hier zu leben. Und als gestaltungswilliger Mensch, weiteres Adjektiv, möchte man an der Entwicklung der Stadt nicht nur teilhaben sondern mitgestalten. Als Oberbürgermeister hat man da schon mehr Möglichkeiten. Insofern keimte in mir die Lust auf diesen Posten – tja und dann wurde ich eben gefragt, ob ich mir das vorstellen kann. Ich konnte und habe dafür gearbeitet, was von den Bürgerinnen und Bürgern honoriert wurde.

Frage: Nach dem Wahlkampf ist vor dem Wahlkampf – wie lebt man damit?
Antwort: Trifft auf mich nicht zu, denn ich kann mich keiner Wiederwahl stellen, will die Tätigkeit aber jeden Tag so ausfüllen, als hätte ich mich noch einmal dem Bürgervotum zu stellen. Denn ich möchte nach dem Job als angesehener Bürger durch die Stadt gehen von dem die Leute sagen: „Er hat gemacht, was er gesagt hat.“

Frage: Koblenz ist in Sachen Gesundheit gut aufgestellt – oft wird beispielsweise die hohe Ärztedichte erwähnt. Aber wie sehen Sie unser Gemeinschaftsklinikum Koblenz-Mayen? Sind wir gut aufgestellt?
Antwort: Ich denke schon. Nun bin ich nicht der zuständige Dezernent, aber soweit ich es überblicke steht das Gemeinschaftsklinikum gut da. Vermutlich liege ich nicht falsch, wenn ich mich daran halte, was mir die vielen Menschen berichten, mit denen ich zusammen komme. Unter denen gibt es keine Klagen über den Kemperhof. Wenn die Menschen mir erzählen, dass sie kürzlich erkrankt waren und sogar ins Krankenhaus mussten, dann höre ich immer wieder, wie gut man sich im Kemperhof aufgehoben fühlt. Dieses Image ist sehr wichtig.

Frage: Sie haben einen sehr vollen Terminkalender – und die BUGA wird daran sicher nichts ändern. Wie entkommen Sie dem täglichen Stress?
Antwort: Nein, die BUGA bindet viel Zeit des Tages. Aber: Das lohnt. Denn die BUGA ist eine Jahrhundertchance für Koblenz. Dem Stress begegne ich mit meiner früh-morgendlichen Jogging-Runde in den herrlichen Rheinanlagen und dem spätabendlichen Plausch mit meiner Frau, gerne auch mal mit einem herzstärkenden Glas Rotwein. Und mit einer mitternächtlichen Gute-Nacht-Runde mit unserem Hund „Poldi“.

Vielen Dank für das Interview. “

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