18 Aug.
Verwaltungs- und Politik-Profi Hofmann-Göttig zu seiner unabhängigen Koblenzer OB-Kandidatur
Posted in Interviews/Gespräche JoHo, Medien/Presse zu JoHo, OB-Wahl JoHo 27.9.2009 by joho Keine KommentarePfälzischer Merkur 04.08.2009
“Kulturstaatssekretär will Kulturhauptstadt-Chef werden
SPD-Mann Joachim Hofmann-Göttig tritt als unabhängiger Kandidat bei Koblenzer Oberbürgermeisterwahl an
Um Oberbürgermeister in Koblenz zu werden, wäre Joachim Hofmann-Göttig sogar bereit, den schönsten Job in Rheinland-Pfalz aufzugeben. Den Kulturstaatssekretär reizt es nach eigenen Worten, erster Bürger der „heimlichen Kulturhauptstadt des Landes“ zu werden.
Mainz/Koblenz. Seine Krawatte zieren Klaviertasten und ein Violinschlüssel: Keine Frage, der Mann hat mit Kultur zu tun. Joachim Hofmann-Göttig (57) rückt seine goldene Brille zurecht, blickt durch die Panoramafenster seines Mainzer Arbeitszimmers im elften Stock und sinniert über seine Zukunft. Deutschlands dienstältester Staatssekretär arbeitet im rheinland-pfälzischen Kulturministerium, ist seit 40 Jahren SPD-Mitglied, tritt aber bei der Koblenzer Oberbürgermeisterwahl als unabhängiger Kandidat an. Und wird auch von manchen CDU-Anhängern unterstützt. Teils sogar finanziell, sagt er. Zum Verdruss der Landes-CDU.
Im Februar habe ihn Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) gefragt, ob er bei der Koblenzer Abstimmung am 27. September seinen Hut in den Ring werfen wolle, erzählt Hofmann-Göttig. Den „schönsten Job in Rheinland-Pfalz“ aufgeben? Ja, nach 18 Jahren im Amte eines Staatssekretärs reize es ihn durchaus, erster Bürger der „heimlichen Kulturhauptstadt des Landes“ zu werden. Seit zehn Jahren lebt er mit seiner Familie in Koblenz, der mit 107 000 Einwohnern drittgrößten Stadt in Rheinland-Pfalz und hat hier auch schon unzählige öffentlichkeitswirksame Termine als Staatssekretär absolviert. Nun will Joho Schuwi im OB-Sessel beerben, wie Joachim Hofmann-Göttig und Amtsinhaber Eberhard Schulte-Wissermann (SPD) von Freunden genannt werden.
Die Ankündigung des Staatssekretärs, als unabhängiger Kandidat und von einer eigenen Wählerinitiative gestützt anzutreten, hat CDU-Landeschef Christian Baldauf als „schäbiges, taktisches Kalkül“ und Etikettenschwindel bezeichnet. Hofmann-Göttig verleugne seine eigene Partei. In CDU-Kreisen ist auch zu hören, Beck habe seinen Staatssekretär in die Rhein-Mosel-Stadt „abkommandiert“.
Alles Quatsch, sagt der Politologe, Soziologe und Autor mehrerer Bücher zur Wahlforschung. „Bei der Koblenzer Urwahl geht es nicht um Parteien, sondern um Personen.“ Als Staatssekretär sei er immer wieder auf breite Bündnisse angewiesen und strebe das auch im Wahlkampf an.
Gerne verweist Hofmann-Göttig auf seinen Parteigenossen Klaus Jensen, der ebenfalls als unabhängiger Kandidat und Staatssekretär (Soziales) vor drei Jahren OB von Trier geworden ist. Rund 140 Mitglieder hat Hofmann-Göttigs Wählerinitiative. „Davon sind nur ein Viertel Sozialdemokraten“, sagt Joho. dpa”
Comments are closed