06:55 Osterferien, eine Stunde später das Routineprogramm mit Joggen
 
09:00 Koblenz, Mittelrheinmuseum, ein Treffen mit Museumsdirektor Mario
Kramp und dem Direktor der Generaldirektion Kulturelles Erbe Thomas
Metz. Ich habe die Chance für eine Vorbesichtigung der Ausstellung

„Melancholie der Schönheit“, bei deren Eröffnung ich am Freitag als
Kultur-Staatssekretär die Eröffnungsrede halte. Es ist eine der eher
seltenen Gelegenheiten, meine Redevorbereitung nicht nur auf der
Grundlage schriftlicher Unterlagen zu machen. Die Vorbesichtigung der
Ausstellung gibt mir „einfühlend“ einen besonderen Hintergrund.
Anschließend besprechen wir die Perspektiven des Mittelrheinmuseums nach
dem geplanten Umzug auf den Zentralplatz.
 
11:15 Koblenz, Cafe Baumann, Treffen mit einem Redakteur von TV
Mittelrhein. Ich informiere ihn über den zeitlichen Verlauf der für die
Mittelrheinregion wichtigen Projekte der nächsten zwei Monate: die
Vorbereitungen der Entscheidung über die Mittelrheinbrücke im
Weltkulturerbegebiet bei St. Goar und der Mittelrhein-Anteil am 150
Millionen Euro Programm der Bundesregierung zur Förderung der
Welterbestätten. Zwei wichtige Begebenheiten für Rheinland-Pfalz, ja,
auch für unser Koblenz – dem nördlichen Oberzentrum von Rheinland-Pfalz.
 
12:00 Studiobesuch bei Antenne 98,0 Koblenz. Ich bin das erste Mal dort
und beeindruckt von der professionellen Atmosphäre des kleinen lokalen
Radiosenders. Ich gebe ein Interview zum Thema der zukünftigen
Entwicklungschancen unserer Stadt Koblenz und zu der anstehenden
Oberbürgermeisterwahl. Das Interview soll am kommenden Montag  20. April
gesendet werden. Ich habe die Zusage, es auch auf meiner
Internetplattform zur Verfügung stellen zu können.
 
12:45 Zurück an meinem PC-Arbeitsplatz zu Hause, um zahlreiche
berufliche E-Mails und Telefonate zu erledigen.
 
14:00 Treffen mit diversen Koblenzexperten zur Besprechung
unterschiedlicher Lösungsansätze zu bestehenden Sachproblemen. Dabei
geht es auch um meine unabhängige Oberbürgermeisterkandidatur für unsere
Stadt.
Zwischenzeitlich erreicht mich aus dem Mainzer Ministerium eine große
Tasche mit Tagespost vom Mainzer Ministerium.
 
18:30 Gruppensitzung Mittelrhein der Architektenkammer. Ich nehme als
Regierungsbeauftragter für die UNESCO-Welterbestätten teil. Im
Mittelpunkt steht nämlich die Bundesgartenschau 2011. Ich werde befragt,
warum die Seilbahn über den Rhein nur für drei Jahre genehmigt wurde.
Ich erläutere, warum wir uns glücklich schätzen können, überhaupt diesen
Publikumsmagneten für drei Jahre haben zu dürfen. Die Talstation an der
Kastorkirche hätte unter städtebaulichen und
Denkmalschutz-Gesichtspunkten üblicherweise nicht genehmigt werden
können und schon der Landesbeirat für Denkmalpflege der Planung nur
zugestimmt habe, weil man sich davon überzeugen konnte, dass die
Seilbahn für die BuGa erforderlich sei und ich mein Wort dazu gegeben
habe, dass die Seilbahn nach drei Jahren (für diesen Zeitraum kann sie
wirtschaftlich vertretbar gemietet werden) wieder abgebaut werde. Und:
Ohne diese klare Festlegung hätte auch die UNESCO protestiert, was für
Koblenz eine auch beginnende wirtschaftliche „Katastrophe“ hätte nach
sich ziehen können.
 
20:15 Ich habe die Tagung verlassen, um im „Ersten“ die Verfilmung von
Marcel Reich-Ranicki „Mein Leben“ zu verfolgen. Das ist ein Stück
Kulturgeschichte über diesen bedeutenden deutschen Literaturkritiker.
Ich war schon vor zehn Jahren von seinem Buch tief beeindruckt,
besonders von der plastischen, berührenden Schilderung der
verbrecherischen Judenverfolgung im dritten Reich. Der Film bleibt nahe
an der literarischen Vorlage. Ich finde ihn gelungen, besonders auch für
jüngere Menschen: Die Atmosphäre von Angst, von glücklichen Umständen
überleben zu können und von politischer Willkür und Verbrechen wird auf
eine Weise dargestellt, dass auch jungen Menschen einen nachhaltigen
Eindruck dieses Kapitels schlimmer deutscher Geschichte bekommen können.
Darüber hinaus wird der Beruf des Literaturkritikers  anschaulich
gemacht, was neugierig machen kann auf Lesen.   
 
21:45 Ich mache meine „Hausaufgaben“: Ministeriums –Post und -Vorgänge ,
dazu zahlreiche Emails und weitere Computerarbeiten an Texten, Reden,
Stellungsnahmen usw., eben die normale Arbeit, mit der etwas erledigt,
vorbereitet, aber auch schrittweise bewegt wird.
 
23:30 Feierabend, Computer aus.

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