9 Mai
Wochenbericht von OB Hofmann-Göttig: Montag 03.05. bis Sonntag 09.05.2010
Posted in Tagebuch/Wochenberichte by joho Keine KommentareMontag 3. Mai
Heute ist eine besondere Sitzung: Erstmals tagt der Stadtvorstand mit Bürger-meisterin Marie-Theres Hammes-Rosenstein und den Beigeordneten Martin Prümm und Detlef Knopp unter meiner Leitung. Mit dem Obersatz: „Es geht alles weiter wie mit Amtsvorgänger Schulte-Wissermann gewohnt, außer den Dingen, die ich aus-drücklich anders machen möchte.“, beginne ich meine Ausführungen. Der Stadt-vorstand ist ein Kollegialorgan, wir arbeiten als Team, Koblenz und nicht unseren Parteien verpflichtet. Das Klima ist angenehm und vertrauensvoll.
Mittags stelle ich mich den Personalräten vor und anschließend den Amtsleitern und Amtsleiterinnen. In beiden Besprechungen geht es vor allem um den Umgang mit-einander in den nächsten acht Jahren als OB und damit als Chef der Verwaltung. Mein wichtigster Satz: „Ob linksherum oder rechtsherum ist egal, Hauptsache geradeaus.“ Das galt in der OB-Kampagne, es gilt erst recht im Amt. Widerspruch ist nicht nur zulässig, sondern sogar erwünscht, aber eine getroffene Entscheidung ist zu respektieren.
Am Abend empfange ich im Schöffenstübchen ausländische Gäste und stelle ihnen Koblenz vor.
Anschließend gratuliere ich SPD-Ratsfraktionschefin Marion Lipinski-Naumann zum Geburtstag.
Zu Hause steht die Technik: Ich kann in meinem häuslichen Arbeitszimmer ebenso arbeiten wie im Arbeitszimmer im Rathaus.
Dienstag 4. Mai
Am Morgen halte ich ein Grußwort in der Moselkonferenz. Im Rathaus führe ich eine ganze Reihe von internen Rücksprachen. Das ist Routine und findet täglich statt und wird daher weder in der Terminübersicht noch im Wochenbericht erwähnt.
Mittags treffe ich einige Landtagsabgeordnete, mit denen ich in meiner früheren Tätigkeit eng zusammen gearbeitet habe.
Am Nachmittag eröffne ich die Serie von insgesamt 17 Personal-Teilversammlungen. Ziel ist, dass ich möglichst zeitnah alle über 2.000 städtischen Mitarbeiter/-innen kennen lerne. Ich erläutere dort jeweils in einer 20-Minuten-Rede meine Arbeitsprinzipien, wie ich mir eine moderne Dienstleistungsverwaltung vorstelle. Obersatz: „Die Verwaltung ist für die Bürger da und nicht umgekehrt“. Für meine Ausführungen verwende ich einen Stichwortzettel, um sicher zu sein, dass es keine unterschiedlichen Akzentuierungen bei den verschiedenen Versammlungen gibt. Heute beginne ich die Serie der Gespräche mit der ARGE.
Anschließend schaue ich kurz rein bei Lotto, wo das Mittelrhein Musik Festival in einer Pressekonferenz vorgestellt wird. Dort treffe ich auch meinen Amtsnachfolger Kultur-Staatssekretär Walter Schumacher.
Später nehme ich an der Präsentation des Modells des neuen Zentralplatzes durch Kulturdezernent Detlef Knopp im Mittelrhein-Museum teil und „stürze mich“ wieder in die Aktenarbeit.
Mittwoch 5. Mai
Vormittags steht wieder eine Personalversammlung an. Mittags führe ich ein Pressehintergrundgespräch, in dem ich meine ersten Schritte und meine Vorhaben für die ersten 100 Tage erläutere.
Am Abend treffe ich mich mit den Ortsvorstehern, um die künftige Zusammenarbeit zu erörtern.
Anschließend besuche ich die Vortragsveranstaltung mit Dr. Peter Brommer in der St. Kastorkirche über die Rolle der katholischen Kirche im Nazi-Deutschland. Ich halte das Schlusswort. Die Veranstaltung ist gut besucht, was uns alle freut.
Donnerstag 6. Mai
Die frühere Kulturdezernentin Dr. Ingrid Batori gewinnt mich bei einem Gespräch als Vorstandsmitglied der Koblenzer Kulturstiftung. Ich schätze ihr dauerhaftes Engagement für die Kultur sehr.
Anschließend stelle ich mich zwei weiteren Personalversammlungen, um danach
im Gymnasium auf der Karthause an der Präsentation aktueller Schulbau-Maßnahmen teil zu nehmen.
Dann geht es zum wichtigsten Termin des Tages: Ich leite meine erste Sitzung eines Stadtrat-Ausschusses, den BuGa-Ausschuss. Die Sitzung ist nicht-öffentlich, also kann ich daraus nicht berichten. Nur so viel: Die Stimmung ist gut, es wird viel gelacht, sachlich miteinander diskutiert, ich ergreife nur dann das Wort, wo es mir unbedingt erforderlich erscheint. Die Kolleginnen und Kollegen des Stadtvorstandes sind partnerschaftlich voll beteiligt, jede Wortmeldung wird ernst genommen, zusammen geführt. Nach zweieinhalb Stunden kann die Sitzung abgeschlossen werden; alle Fraktionen äußern sich zufrieden. Ich spüre: Das Projekt „Gemeinsamkeit und Sachorientierung auch im Stadtrat“ kann gelingen.
Freitag 7. Mai
Es stehen zwei weitere Personalversammlungen an. Die Stimmung vermittelt mir Neugierde und frohe Zukunftserwartungen auf beiden Seiten.
Mittags nehme ich an der Pressepräsentation des BuGa-Kunstkonzepts teil. Anschließend geht es nach Remstecken in die Waldökostation, um das Projekt Bachpatenschaft vorzustellen.
Wieder zurück in der Altstadt suche ich das Frühlingsfest des Seniorenbeirates auf und halte dort ein Grußwort.
Zwischendurch schaue ich kurz bei der Hochzeitsfeier einer Mitarbeiterin in der Koblenzer Kunsthalle vorbei.
Dann geht es zum Beirat für Integration und Migration unter Leitung von CDU-Stadtrat Vito Contento. Ich halte dort ein Grußwort. Django Reinhardt stellt sein Projekt der Sinti-Beratungsstelle vor.
Am Abend steht die Geburtstagsfeier meines Nachbarn Heiner Blau auf dem Programm. Den ehemaligen Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Koblenzer Karnevalsvereine berufe ich zu meinem ehrenamtlichen „Beauftragten“ in Sachen Karneval. Alle Terminangelegenheiten des OB im Karneval werden zukünftig über ihn koordiniert, denn ich habe mir vorgenommen im Laufe der Zeit alle Karnevals-Vereine zu besuchen. Das verlangt Planung.
Samstag 8. Mai
Morgens eröffne ich den 13. Deutschen Sekttag bei Deinhard auf Einladung der engagierten Marketingleiterin Karin Ostermann und nachmittags eröffne ich das Kindertagesstätten-Fest „Unsere Kleinsten – Ganz Groß“ in der Konzertmuschel der Rheinanlagen auf Einladung des Fördervereins Rheinanlagen e.V., Vorsitzende Ursula Bäumges. Abends geht es zur Theaterpremiere von „Orpheus in der Unterwelt“. Intendant Markus Dietze ist hier ein ganz großer Wurf gelungen. Standing Ovations von einem restlos begeisterten Publikum. Entsprechend fröhlich gestaltet sich der anschließende Premierenempfang mit vielen Gelegenheiten zu Gesprächen.
Sonntag 9. Mai
Auf der Festung Ehrenbreitstein treffe ich mich vormittags mit Generaldirektor Thomas Metz. Anschließend spreche ich ein Grußwort im Historischen Rathaus zum Europatag, um das mich Friedhelm Pieper, Vorsitzender der Europa Union Koblenz, bat. Hauptredner zum Thema „Krise des Euro?“ ist Sparkassenchef Manfred Graulich, der eine sehr informative Sichtweise unterbreitet.
Am Nachmittag beteilige ich mich an einer Podiumsdiskussion zum Europatag Auf dem Plan. Ich unterstreiche dort den Stellenwert unserer europäischen Städtepartnerschaften. Danach geht es ins häusliche Arbeitszimmer.
Eine arbeits- und erlebnisreiche erste Woche als OB findet ihren Abschluss mit dem Gefühl, dass die ersten Schritte die Richtung gut markiert haben.
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