Der Regierungsbeauftragte  für das UNESCO-Welterbe in Rheinland-Pfalz, Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig, kommentiert  (aus Sevilla) den UNESCO-Beschluss zur Mittelrheinbrücke St.Goar/St. Goarshausen:

” 28. Juni 2009, 18:40

Was haben wir in Sevilla erreicht?
1. Das Komitee hat sich umfassend mit unserem Vorhaben einer festen Rheinquerung am Mittelrhein befasst. Das ist ein großer Erfolg unserer Bemühungen.
2. Uns ist es 2002 gelungen, Welterbe zu werden. Nun interessiert sich die Weltöffentlichkeit, wie wir damit umgehen. Das ist erfreulich.
3. Wie schon voriges Jahr in Quebec hat das Komitee auch in Sevilla eine Brücke grundsätzlich nicht infrage gestellt. Sie will vor einem endgültigen Plazet alle Optionen (Brücke, Tunnel, Fähren) unvoreingenommen geprüft wissen.
4. Dazu ist – wie schon in der Vergangenheit – eine enge Abstimmung zwischen den Gebietskörperschaften (Land und Landkreise und den beteiligten Städten) und den Sachverständigen der UNESCO und ICOMOS erforderlich.
5. Der Beschluss gibt uns die Möglichkeit, unser Projekt Brücke weiter zu verfolgen und das Raumordnungsverfahren einzuleiten. Denn dies dient der Beschaffung belastungsfähiger Informationen für das Evaluierungsverfahren. Denn bis zur endgültigen Entscheidung ist noch ein weiter Weg. Durch die Beschlüsse von Sevilla entsteht keine Verlangsamung der weiteren Schritte. Ausdrücklich wird ein Bericht über den Fortgang des Entscheidungsprozesses vor Ort zur nächsten Sitzung verlangt.
6. Wer die Debatten in Sevilla sorgsam verfolgt hat, auch zu anderen Brückenprojekten, der sieht eine klare Tendenz: Die UNESCO will die Welterbestätten bewahren, verschließt sich aber nicht grundsätzlich deren Weiterentwicklung. Besonders dann, wenn die Weiterentwicklung glaubhaft als Maßnahme zum Erhalt des Welterbes dargestellt werden kann.
7. Das Brückenprojekt am Mittelrhein hat damit eine für die UNESCO fast weltweit beispielhafte Bedeutung.”

1 Response to

  1. Mittelrhein: UNESCO vertagt Entscheidung, Landesregierung zufrieden? « WALPODEN5

    on Juni 30 2009

    […] Daher ist es schon ein wenig verwunderlich, wenn sich Hofmann-Göttig anschließend mit einer Erfolgsmeldung nach Mainz auf den Weg machte. Auch sein Chef Hendrik Hering zeigt sich gegenüber dem SWR nicht […]

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