Symbol Wochenbericht   Mit Fotos

Montag 8. März
Morgens treffe ich mich mit meinem Praktikanten Perry Golly zur Terminabsprache für die Woche.
Dann geht es zur EVM (Energieversorgung Mittelrhein GmbH). Die Geschäftsführer Josef Rönz und Günter Jöhl informieren mich über die Geschäftstätigkeit des Unter-nehmens. Ich werde als Oberbürgermeister dort einige Funktionen übernehmen und so ist es wichtig, sich frühzeitig mit dem kommunalen Unternehmen zu beschäf-tigen. Wir finden auch menschlich schnell Zugang zueinander. „Ob linksrum oder rechtsrum, Hauptsache geradeaus“, das ist mein Wahlspruch nicht nur im Wahl-kampf, sondern auch für die Jahre meiner Amtsführung. Das findet Anklang bei meinen Gesprächspartnern. Sie erhoffen sich von mir gute regionale Kontakte zu Politik und Gesellschaft. Denn die EVM ist nicht nur lokal, sondern regional auf-gestellt. Gute Beziehungen zu den Amtsträgern der Region über alle Partei-grenzen hinweg, die bringe ich mit.
Am Nachmittag beteilige ich mich an der Pressekonferenz zur Vorstellung der Vortragsreihe zur Kastorkirche im Rahmen der BuGa (vgl. auf dieser Info-Plattform > Kategorie JoHo-Reden/Audio u. Print 09.03.2010).

Anschließend bearbeite ich Büroakten und E-Mails, bevor ich am Abend auf Einladung an der Sitzung der SPD-Stadtratsfraktion teilnehme.

Dienstag 9. März
Heute ist Mainz-Tag mit den üblichen Büroterminen, Akten und E-Mail-Vorgängen.
Am Nachmittag führe ich zusammen mit meinem Kollegen aus dem Wirtschaftsministerium Prof. Dr. Siegfried Englert ein Gespräch mit Vertretern des Werkbundes zum Thema „Mittelrhein-Querung“.
Anschließend bin ich als stellvertretender Vorsitzender bei der Vorstandssitzung und anschließenden Mitgliederversammlung des rheinland-pfälzischen Kultursommers. In den Sitzungen geht es vor allem um Haushaltsfragen und Förderungen im Jahre 2010.

Mittwoch 10. März
Ein weiterer Mainz-Tag steht an.
Ich nehme an der Sitzung der SPD-Landtagsfraktion teil, voraussichtlich das letzte Mal vollständig, denn in der kommenden Woche werde ich mich dort nur kurz verabschieden, um zum nächsten Termin zu kommen.
Überhaupt beginnt heute der Ernst mit dem „Abschied auf Raten“ vom Mainzer Büro. Ich packe drei Bücherkisten mit meinen Privatbüchern.

Donnerstag 11. März
In der Staatskanzlei bin ich bei den Feierlichkeiten zum 40. Geburtstag der Glücksspirale. Das ist für den Kulturstaatssekretär ein wichtiger Termin, weil insbesondere die Denkmalpflege und der Landesmusikrat viel Geld aus der Lotterie bekommen.
Neben Rücksprachen im Ministerium steht am Nachmittag eine VIP-Tour mit der Zukunftsinitiative Rheinland-Pfalz (ZIRP) über die Künstlermesse „Kunst direkt“ auf dem Programm. In einer kurzen Rede erläutere ich das Konzept der Messe, die als Hilfe zur Selbsthilfe für die ausstellenden Künstler gedacht ist.
Am Abend beteilige ich mich an einer Schulungsveranstaltung des Sparkassenverbandes für neue Verwaltungsratsmitglieder in rheinland-pfälzischen Sparkassen. Damit bereite ich mich auf die Übernahme der Aufsichtsfunktion in der Sparkasse Koblenz vor.

Freitag 12. März
Die Fortbildungs-Veranstaltung der Sparkassen ist zweitägig, so dass ich zumindest am Morgen auf gute zwei Stunden noch mal dabei bin, bevor ich zu Büroarbeiten und Rücksprachen in das Ministerium gehen muss.
Am Nachmittag mache ich meinen Antrittsbesuch beim neu gewählten Superintendenten der heimischen evangelischen Kirche Rolf Stahl. Der Mann beeindruckt mich mit seiner geistig sehr ökumenisch und global ausgerichteten Sichtweise. Und als Seelsorger in Lützel und Neuendorf ist er ein ausgewiesener Experte in Sachen Migration und inter-religiösem Dialog. Auf diese Expertise will ich gern als OB zurückgreifen. Man kann nicht alles selber können. Aber man muss die richtigen Leute kennen, einbeziehen und ihnen Entfaltungsmöglichkeiten anbieten. Das ist ein wichtiger Grundsatz meiner künftigen Tätigkeit als OB.
Am späten Nachmittag besuche ich auf Einladung von Gisela Bättermann die Arbeiterwohlfahrt im Weingut Wagner in Ehrenbreitstein. Schon beim Reinkommen spüre ich: Hier habe ich viel Sympathien. In meiner kurzen Ansprache betone ich, dass ich nicht nur im Wahlkampf den Kontakt zu den Mitgliedern der AWO gesucht habe, sondern auch jetzt in der Vorbereitungsphase auf mein neues Amt. Ich gehe von Tisch zu Tisch und führe viele Einzelgespräche. Bei solchen Gelegenheiten erfährt man viel, welche Erwartungen an mich als OB bestehen, worauf es ankommt und ich höre viel Sympathien für Amtsinhaber SchuWi heraus. Ein Satz bleibt mir besonders haften: „SchuWi hat viel getan für die Randsportarten in Koblenz. Es gibt noch ein sportliches Leben neben der TuS.“ Ja, darauf ist zu achten. Die TuS ist ein wichtiger Verein und gerade heute freuen wir uns, dass unsere Zweitliga-Mannschaft endlich mal wieder (gegen Ahlen) punkten konnte und die rote Laterne abgegeben hat, wenngleich der Weg zum rettenden Ufer immer noch weit ist. Aber bei alledem dürfen wir die anderen Sportarten nicht vergessen. Die Aufforderung findet bei mir gute Resonanz, schließlich schaue ich gern Fußball, aber selber sportlich aktiv bin ich im Tennis, beim Joggen und vor allem beim Wandern (früher auch mal intensiv beim Tischtennis und Handball). Ich freue mich schon auf den Rheinsteig in der Nach-Osterwoche.

Samstag 13. März
Am Nachmittag geht es in den Westerwald nach Hasselbach. Der Landeskunstpreisträger Erwin Wortelkamp hat zu einem Tag der offenen Tür in seinem Skulpturen-Park „Im Tal“ eingeladen. Und Viele sind gekommen, zu meiner Freude auch viele Koblenzer/-innen, denn wir wollen ja auch die Region entdecken und nicht nur auf die Region bei uns warten.
Anschließend erleben wir die Finissage seiner Gemeinschaftsausstellung mit dem Arp Museum Bahnhof Rolandseck mit einem beeindruckenden Konzert für Posaune und Harfe. Ort des Geschehens ist die jüngst fertig gestellte Halle der Stiftung Wortelkamp in Weyerbusch (Depositum). Ich halte auf Bitten eine ungeplante, spontane Rede, in der ich das künstlerische Engagement von Erwin Wortelkamp würdige, aber auch die architektonische Qualität des vom Junior Wortelkamp entworfenen, neuen Kunstraums (vgl. auf dieser Info-Plattform Kategorie > JoHo-Reden/Audio u. Print 14.03.2010).
Für den geselligen Teil habe ich keine Zeit, weil ich in Mainz erwartet werde. Im Rahmen der Künstlermesse besuche ich das Künstlerfest in der Rheingold Halle. Ich halte eine kurze Begrüßungsrede, in der ich die gute Stimmung unter den 170 Ausstellern hervorhebe und den bisher sehr zufrieden stellenden Verlauf der Messe. Im Laufe des Abends werden drei Künstler/-innen ausgezeichnet, deren Kojen (Stände) den Messe-Profis der Rheingoldhalle als besonders kreativ erschienen. Da kommt Freude auf. Und bei gutem Essen und viel Cola light (Fastenzeit) ist Gelegenheit zu vertiefenden Gesprächen mit Künstlern/-innen und Managementverantwortlichen der Messe.  [Ergänzung: siehe im Anschluss an die Fotos, unten: Wortlaut der Pressemitteilung des rheinland-pfälzischen Ministeriums für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur, Mainz 15.03.2010 zur Messebeurteilung.]

Sonntag 14. März
Für einen Sonntag geht es früh raus. Ich muss in das Fährhaus am Stausee. Das Wetter lässt es endlich wieder zu, solche kleine Fahrten mit meinem dreirädrigen Motorroller zurück zu legen. Das ist praktisch und macht mir Spaß.
Bereits um 9.00 Uhr morgens nehme ich an der Klausurtagung der SPD-Stadtratsfraktion teil, die mich eingeladen hat einige kommunalpolitische Fragen zu erörtern. Am Montag werde ich an der Sitzung der Stadtratsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN teilnehmen. Es wird ernst mit den Vorbereitungen auf den neuen Job.

Fotos mit Doppelklick bitte vergrößern

Wortelkamp Depositum (außen)                           Erwin Wortelkamp und JoHo

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Wortelkamp Depositum (innen)     Harfe und Posaune: Das ungewöhnliche Konzert

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Ergänzung 15.03.2010: Wortlaut der Pressemitteilung des rheinland-pfälzischen Ministeriums für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur zur Messebewertung, Mainz 15.03.2010:

”  Kultur
Ahnen: Besucherrekord auf der „Kunst direkt“ 2010
„Mit über 8.600 Besucherinnen und Besuchern hat die diesjährige Künstlermesse ‚Kunst direkt’ einen neuen Rekord erzielt. Wir freuen uns sehr, dass die Messe so gut bei den Besucherinnen und Besuchern wie auch bei den ausstellenden Künstlerinnen und Künstlern angekommen ist“, bilanzierte Kulturministerin Doris Ahnen die „Kunst direkt“, die am Wochenende zum neunten Mal stattfand und drei Tage lang in der Rheingoldhalle für inspirierende Atmosphäre sorgte.
Die positive Besucherbilanz zeige deutlich, dass das neue Konzept der Künstlermesse sehr gut aufgegangen sei und den Erwartungen der Kunstinteressierten entgegenkomme. Mit Messeneuheiten wie der Sonderausstellungsfläche ‚Junge Talente’, der Videowoche, die im Vorfeld auf die Messe aufmerksam gemacht hatte, oder dem ‚Skulpturenforum’ konnten noch mehr junge Menschen für die Messe begeistert werden, so Ahnen.
Erfreulich seien auch die zahlreichen Verkäufe gewesen wie auch das große Interesse der Galeristinnen und Galeristen, in direkten Kontakt mit den Ausstellenden zu treten. „Die ‚Kunst direkt’ ist längst fester Bestandteil der Kunstszene und sucht mit ihrer besonderen Ausrichtung bundesweit ihresgleichen“, so Ministerin Ahnen.
Drei Künstlerinnen, Natascha Brändli, Gabi Klinger und Carolin Wilms, konnten sich außerdem über den vom Congress Centrum Mainz (CCM) und dem Berufsverband Bildender Künstler (BBK) verliehenen Messestand-kreativ-Preis, dotiert mit jeweils 700 Euro, freuen.  

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