Montag 22. Mai 2017
Geplant wäre ich ja die ganze Woche als Delegationsleiter der rund 20-köpfigen Delegation in unserer Partnerstadt Austin/Texas. Auf Ratschlag der Ärzte habe ich wegen eines recht starken grippalen Infekts auf die Fernreise verzichten müssen, weil ich die Woche “halblang” machen solle zur Regeneration. Wegen der langfristig geplanten Auslandsreise gibt es in der Woche keine Koblenz-Termine, auch nicht die ansonsten übliche Stadtvorstandssitzung an einem Montag. Ich gehe trotzdem die ganze Woche über täglich ins Rathaus-Büro, um die Tagesakten und die Terminakten zu erledigen sowie interne Rücksprachen im Rathaus zu führen. Ich bin durchaus überrascht, was gleichwohl “ungeplant” so alles anfällt: 

Neben der üblichen Morgenlage treffe ich mich mit dem Sparkassenchef Matthias Nester und gebe dem SWR ein Interview zu dem “offenen Brief” des Koblenzer BUND in Sachen geplante AfD-Veranstaltung in der Rhein-Mosel-Halle, der am Vortag bei mir per Email – gleichzeitig bei den Medien einging -, was bereits am Sonntag zu einer Stellungnahme auf Nachfrage der Rhein-Zeitung führte. Ich entscheide mich, diesen “offenen Brief” in gleicher Form zu beantworten und dabei insbesondere den mich persönlich beleidigenden Vorwurf eines angeblichen “Wortbruchs” realitätsgetreu zurück zu weisen. Der BUND hatte nämlich behauptet, ich hätte bei der diesjährigen “1. Mai-DGB-Kundgebung” versprochen, Rechtsextreme würden nicht mehr nach Koblenz kommen. Das ist selbstverständlich Unsinn, weil ich darauf überhaupt keinen Einfluss nehmen kann. Mich ärgert der Vorwurf auch deshalb persönlich sehr, weil ich in meiner über 42-jährigen Laufbahn niemals in dienstlichen Zusammenhängen wissentlich die Unwahrheit gesagt habe. Glaubwürdigkeit ist für mich ein zentraler Wert meines Wertesystems. Ich bin sehr zufrieden, dass ich meine Reden in diesem Zusammenhang bei den Kundgebungen am 21. Januar und am 1. Mai 2017 aufgezeichnet hatte und sie auf meiner Homepage dokumentiert sind, sodass sich jede interessierte Person ein eigenes Bild machen kann, was ich wirklich gesagt habe (vergleiche auf dieser Info-Plattform rechte vertikale Kategorie > Reden/audio u. print JoHo, 1. : Rede vom 21.01.2017, dokumentiert 21.01.2017, Quelle Link: http://www.hofmanngoettig.de/?p=112149; 2.: Rede vom 01.05.2017, dokumentiert 02.05.2017, Quelle Link: http://www.hofmanngoettig.de/?p=114989 ).

Dienstag 23. Mai 2017
Der offene Brief und meine Stellungnahme lösen weiterhin viele Nachfragen aus. Ich folge dem Wunsch von Antenne Koblenz 98,0 und von TV-Mittelrhein und gebe entsprechende Interviews dazu. Desweiteren führe ich ein längeres Gespräch mit Ratsherrn Manfred Gniffke zur Vorbereitung unseres gemeinsamen Auftritts beim bevorstehenden Kaiserin-Augusta-Fest und treffe mich mit dem Vorsitzenden des Seniorensbeirats Prof. Borck, um die Arbeitsplanung des von mir hoch geschätzten Gremiums zu erörtern. Ich kenne Prof. Borck noch aus meiner früheren Zeit als Staatssekretär im Kultusministerium, da er zu meiner Zeit als Leiter des Landeshauptarchivs mit Sitz in Koblenz berufen wurde. Ich schätze ihn seither sehr und inzwischen – so scherze ich ihm gegenüber – ist er ja für mich in seiner geänderten Rolle auch  als “Person mit 60plus” verantwortlich.

Mittwoch 24. Mai 2017
Eine Mitarbeiterin der städtischen Vergabestelle heiratet und ich gehe gerne hin zu gratulieren. Mittags habe ich ein langes Gespräch mit der Geschäftsführung des Gemeinschaftsklinikums Mittelrhein (GKM) über die nächsten Schritte bei dem Projekt. Nach internen Rücksprachen führe ich ein längeres Telefonat mit Sozialstaatssekretär David Langner ebenfalls in Sachen GKM.

Donnerstag 25. Mai 2017 (Christi Himmelfahrt)
Keine öffentlichen Termine, Erledigung digitaler Akten.

Freitag 26. Mai 2017
Nach meiner “Morgenlage” spreche ich länger mit zwei Vertretern der örtlichen Wirtschaft, Kernthema: Förderung der Elektromobilität, insbesondere mit E-Rollern in Koblenz. Ein Thema, das mich als E-Biker und Fahrer eines E-Autos (Twizy) auch persönlich interessiert und tangiert. Die Firma hat sich frisch am Görresplatz angesiedelt und wir vereinbaren eine Betriebsbesichtigung.
Der DGB-Vorsitzende Sebastian Hebeisen kommt zu einem Gespräch, in dem auch das Thema “Rechtsextremismus” im Vordergrund steht. Ich habe Vertrauen zu ihm, das durch die gemeinsamen, überparteilichen Aktivitäten am 21. Januar und 1. Mai gewachsen ist.
Dem schließen sich zahlreiche,  interne Rücksprachen und sehr umfangreiche Aktenarbeiten an.

Samstag 27. Mai 2017
An diesem Morgen kommt unsere gut 20-köpfige Delegation zurück aus Austin. Der Leiter unseres Amtes für Wirtschaftsförderung Thomas Hammann hat sie in meiner Vertretung geleitet und unsere amerikanischen Partner teilen mir per Email mit, dass alles zur beidseitigen Zufriedenheit geklappt hat. Das freut mich selbstverständlich sehr.
Spätnachmittag steht der 75. Geburtstag einer Nachbarin an, wo wir auch viele Koblenzer7-innen treffen; Pflege der Nachbarschaft ist für uns gleich nach der Familie sehr wichtig für die Lebenszufriedenheit im Alltag.

Sonntag 28. Mai 2017
Ich erledige meine digitalen Akten und bereite mich auf die nächste Woche vor. Da geht es “wieder rund” und damit Ende mit “halblang”. Ich fühle mich auch wieder fit für entsprechend lange Arbeitstage mit zahlreichen Außenterminen.