2 Apr.
Kurz-Report von OB Hofmann-Göttig von Montag 27.03. bis Sonntag 02.04.2017
Posted in Tagebuch/Wochenberichte by joho Keine KommentareMontag 27. März 2017
Wieder ein reiner “Rathaus-Innendienst-Arbeitstag”: Morgenlage, Ältestenrat, Stadtvorstand, Besprechung mit dem Vorsitzenden der Haushaltsstrukturkommission, Sondersitzung der Gesellschafterversammlung der Stadtmarketing GmbH, interne Rücksprachen, Leitung des Haupt- und Finanzausschusses des Stadtrats, Aktenarbeit.
Nach “außen” sichtbar wird nur ein Termin: die Vertragsunterzeichnung mit dem neuen Citymanager Frederik Wenz. Ich kenne ihn schon von einigen seiner früheren Berufstätigkeiten und bin davon überzeugt, dass er dabei helfen kann, die Stadt voran zu bringen im Kontakt zwischen Wirtschaft und Verwaltung.
Dienstag 28. März 2017
Interne Rücksprachen, darunter einige mit Stadtratsmitgliedern im Rathaus. Dann geht es nach Winningen. Dort leite ich erst die Aufsichtsratssitzung und anschließend die Gesellschafterversammmlung der “Flugplatz Koblenz-Winningen GmbH”. Unser Flugplatz schreibt schwarze Zahlen, was ja keine Selbstverständlichkeit ist. Insoweit macht das Spaß.
Nach einer Zwischenstation im Rathaus fahre ich zur IHK und nehme mit einem Grußwort an der Hochschul-Preisverleihung der Wirtschaft (vergleiche auf dieser Info-Plattform rechte vertikale Kategorie > Reden/audio u. print JoHo, 29.03.2017, Quelle Link: http://www.hofmanngoettig.de/?p=114390 ) teil. Ich muss aber vorzeitig weiter in den Kemperhof: hier nehme ich an der dreieinhalbstündigen Sitzung des Bau- und Finanzausschusses des Großklinikums Mittelrhein (GKM) teil, was der Vorbereitung der nächsten Aufsichtsratssitzung dient. Anschließend geht es zur Aktenarbeit zurück ins Rathaus.
Mittwoch 29. März 2017
Nach zahlreichen internen Rücksprachen im Rathaus geht es mittags in die Sparkasse, wo ein “Gremienmarathon” zu absolvieren ist: Kreditausschuss und Organkreditausschuss, Personalausschuss, Verwaltungsrat, Kuratorium Stiftung “Für die Koblenzer Jugend”, Kuratorium “Zukunft”. Da die Sparkasse Koblenz in guter Verfassung ist, laufen die Gremien unproblematisch.
Das ist sowieso das Problem bei meiner Arbeit: Ausweislich meiner aktuellen “Liste für die ADD”, die Aufsichtsbehörde, habe ich im gegenwärtig 95 Mitgliedschaften in Institutionen und Gremien. Einige davon machen nahezu keine Arbeit, andere aber beschäftigen mich 10-20 Stunden die Woche. Das ist nicht immer prognostizierbar. Wenn in den Institutionen alles “rund läuft”, ist meine Tätigkeit in der Regel nur mit wenigen Jahreszeitstunden verbunden. Wenn es aber Probleme gibt, dann kann aus einer scheinbar harmlosen Funktion plötzlich ein “zeitfressendes” Top-Aufgabenfeld werden, wie ich das vorübergehend zum Beispiel beim “Romantischen Rhein” oder bei “Koblenz Touristik” erlebt habe, was sich erst wieder normalisiert, wenn alle Finanz- und Personalprobleme gelöst sind. Und dann gibt es Funktionen, die von ihrer Gewichtigkeit her immer viel Zeit kosten: z.B. die Leitung des Stadtrats und einiger seiner Ausschüsse, Stadtvorstand, Gremien der Sparkasse, der evm AG, des GKM, der Stadtwerke, der Thüga, des Städtetags. Gerade die Aufsichtsfunktionen in vielen unserer Beteiligungsgesellschaften ist für den OB in seiner Rolle als Wirtschaftsdezernent und Kämmerer sehr zeitaufwendig, aber auch angesichts unserer wirtschaftlichen Stärke sehr motivierend.
Neben der sehr umfassenden von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommener Gremienarbeit ist auch der Umfang der Aktenarbeit sehr beanspruchend: Ich erhalte tagesdurchschnittlich etwa 100 Emails. Sie dienen einerseits der internen Kommunikation anstelle des von mir wenig gemochten Telefons, andererseits sind sie ein Instrument der direkten Bürgerbeteiligung. Wenn ein/e Bürger/in auf die städtische Homepage www.koblenz.de geht, landet er/sie oben rechts direkt auf meiner “Visitenkarte”, mit deren Hilfe jeder/jede unmittelbar mit mir per Email in Kontakt treten kann. Das ist mir ganz wichtig: gelebte Bürgernähe. Dazu kommt ein tagesdurchschnittlicher Aktenberg von rund einem halben Meter. Angesichts meiner mittlerweile 42-jährigen Verwaltungserfahrung, bin ich sehr schnell bei Aktendurcharbeit, nämlich in ein bis zwei Stunden. Als Verwaltungsanfänger kann man sich allein mit den Tagesakten einen vollen Arbeitstag beschäftigen, ohne Zeit für Rücksprachen und Gremiensitzungen zu finden. Daher ist Verwaltungserfahrung für einen OB nicht unverzichtbar, eher in jedem Falle sehr hilfreich.
Donnerstag 30. April 2017
Nach internen Terminen im Rathaus fahre ich nach Schalkenmehren in der Eifel. Dort nehme ich an der Sitzung von Aufsichtsrat und Gesellschafterversammlung der Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH teil.
Dann geht es zügig zurück nach Koblenz, um die Aufsichtsratssitzung der evm AG zu leiten. Die Tagesarbeit wird im Rathaus mit der Aktenarbeit abgeschlossen. Ich versuche immer, die Tagesakten innerhalb von 24 Stunden zu bearbeiten. Das hat zwei Gründe: erstens möchte ich den die Akten Bearbeitenden in der Verwaltung unverzüglich Rückmeldung geben, zweitens wird der Stapel andernfalls kaum mehr zu bewältigen sein.
Freitag 31. März 2017
Der Rathaus-Arbeitstag beginnt mit einer Rücksprache mit Landrat Dr. Alexander Saftig und der Geschäftsführung des GKM über aktuelle Fragen.
Anschließend empfangen wir den Verbandsbürgermeister von Vallendar Fred Pretz, die Bürgermeisterin von Urbar Karin Küsel-Ferber und den Vorsitzenden der Fraktionen der Gemeindevertretung von Urbar. Wir tauschen uns aus über das gemeinsam interessierende Projekt “Entwicklung der Fläche der ehemaligen Fritsch-Kaserne”.
Überhaupt ist für mich die Zusammenarbeit in der Region als “Chef des Oberzentrums” sehr wichtig. Ich habe sehr viele Funktionen, die die Regionalität ausdrücken: Gremien der Sparkasse Koblenz (mit einem Teil des Landkreises), Gemeinschaftsklinikum mit den Standorten in Mayen, Boppard, Nastätten, Zweckverband Welterbe Oberes Mittelrheintal, Romantischer Rhein, evm AG mit den Tochtergesellschaften für die regionale Wasserversorgung, Wissensschaftsallianz mit der engen Zusammenarbeit mit den benachbarten Hochschulen, Tourismusverband Rheinland-Pfalz, Städtetag. Deshalb ärgert es mich zum Beispiel, dass Hans-Dieter Gassen in öffentlicher Sitzung meine Nicht-Anwesenheit in einer regionalen Besprechung kritisiert hat. Ich habe zeitgleich die langfristig terminierte Aufsichtsratssitzung der evm AG geleitet. Wenn ein Termin nicht mit mir im Vorfeld abgestimmt wird, dann ist es ein selten vorkommender Zufall, wenn ich an einer kurzfristigen Besprechung teil nehmen kann. Ein langjähriger Profi, wie Gassen, weiß so etwas. Deshalb rufe ich ihn an und sage ihm das sehr nachdrücklich, zumal ich mich in der Sitzung vertreten ließ.
Desweiteren bereiten wir intern die Stadtvorstandssitzung vor und am Abend beteilige ich mich mit einem Grußwort am Koblenzer Forum für Architektur und Städtebau (vergleiche auf dieser Info-Plattform rechte vertikale Kategorie > Reden/audio u. print JoHo, 01.04.2017, Quelle Link: http://www.hofmanngoettig.de/?p=114469 ) . Es ist zugleich eine Wiederbegegnung mit Hanspeter Faas, der einen instruktiven Vortrag über die Vorbereitung der BuGa 2019 in Heilbronn hält.
Samstag 1. April 2017
Bei der Aktenarbeit am frühen Morgen lasse ich das Radio mit SWR1 mitlaufen. Ich rege mich darüber auf, dass ausgerechnet Weingenießer Kurt Beck die Schirmherrschaft übernommen haben sollt für das Projekt, unter der Woche keinen Alkohol zu trinken. Mich erinnert das an die einstige Bevomundungen der Bürger/-innen durch die Grünen beim Essen (fleischfreier Tag) und ich wundere mich, dass sich der ehemalige Ministerpräsident des Weinlandes Kurt Beck für so etwas hergeben würde, bis mir viel später einfällt, was wir für ein Datum haben, oh, je! Ich bin also erfolgreich “in den April geschickt worden”; “meine Welt ist wieder in Ordnung”, als ich den Aprilscherz bemerke ….
Mittags geht es nach Andernach. Ich beteilige mich an der Gremienfahrt des GKM mit über 100 Teilnehmenden, für mich eine willkommene Gelegenheit zum informellen Dialog mit Insidern über die künftige Entwicklung unserer Krankenhäuser.
Sonntag 2. April 2017
Traditionell eröffne ich gemeinsam mit dem Sprecher der Koblenzer Winzerschaft Karsten Lunnebach die Weinverkostung im Historischen Rathaus, diesmal mit allerdings mit dem Gülser Winzer Christian Hähn. Mehr als 70 heimische Produkte werden verkostet, was mir als “Ehrenwinzer” der Stadt nicht nur eine Pflicht, sondern auch eine echte Freude bereitet. Ich halte ein Grußwort (vergleiche auf dieser Info-Plattform rechte vertikale Kategorie > Reden/audio u. print JoHo, 03.04.2017, Quelle Link: http://www.hofmanngoettig.de/?p=114512).
Zwischendurch muss ich die Veranstaltung kurz verlassen: Seit einigen Wochen erleben wir jeden Sonntag Mittag auch in Koblenz die Kundgebung “Puls of Europe”. Ich begrüße die mehreren hundert Teilnehmenden diesmal auf dem Görresplatz und stelle in meinem Grußwort die Bedeutung Europas für unsere Stadt heraus (vergleiche auf dieser Info-Plattform rechte vertikale Kategorie > Reden/audio u. print JoHo, 03.04.2017, Quelle Link: http://www.hofmanngoettig.de/?p=114518 )
Auch dieser Sonntag endet mit dem Studium der Terminakten für den nächsten Tag, der eine sehr umfangreiche Tagesordnung der letzten Stadtvorstandssitzung vor der Osterpause bringt.
Comments are closed